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BUCHHEIM, Lothar-Günther



Das Boot

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Brechreiz quillt in mir hoch. Meine Kalipatrone beginnt sofort zu rasseln. Ich muss mich um gleichmäßige Atemzüge mühen. Aufpassen! Nur noch ans Atmen denken. Es ordentlich machen. Vor allem muss ich aufpassen, dass ich nicht zu kräftig ausatme. Immer schön ruhig. Wenn wir uns gar nicht mehr rührten, auch den kleinen Finger nicht, müsste der Sauerstoffverbrauch doch in die Nähe von null geraten. So hingestreckt, ganz und gar reglos, nicht mal die Lider schlagend, müssten wir's mit unseren Vorräten an Atemgas doch sicher noch eine gute Weile aushalten können, viel länger, als die Normzahlen lauten. Ganz flach atmen, nur ja nicht mehr inhalieren, als der Körper für seine nicht abstellbaren Funktionen braucht. Aber was wir hier durch Reglosigkeit an Sauerstoff sparen, das verbrauchen die Leute, die sich achtern an den demolierten Maschinen abplagen. Die treiben Raubbau an unseren Vorräten. Die schlucken uns den ganzen Sauerstoff vom Mund weg.

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