BEER, Michael
Wir selbst sind unser Schicksal.
Komm, Liebchen, komm! Die Nacht ist hell
Komm, Liebchen, komm! Die Nacht ist hell,
Und frische Lüftchen gaukeln.
Wie möcht' ich dich auf leiser Well'
Mit schlankem Kahne schaukeln.
Komm, Liebchen, komm! Uns ruft die Nacht,
Mein Herz schlägt treu und ehrlich;
Die Mutter schläft, dein Liebster wacht,
Was wäre da gefährlich?
Menschenfeindlich
Gegen mich selber in Haß entbrannt,
Von vielen gemieden, von allen verkannt,
So sitz' ich den lieben, den sonnigen Tag
Und lausche des Herzens unwilligem Schlag.
So sitz' ich bei Mondes vertraulichem Schein
Und starr' in die leuchtende Nacht hinein,
Allein, allein, allein!
Nie gönnt mein Herz der Liebe Raum!
Ich hasse die Wirklichkeit, hasse den Traum,
Den Sommer, den Winter, die Frühlingszeit,
Was gestern ich haßte, das hass' ich auch heut;
So sitz' ich bei Mondes vertraulichem Schein
Und starr' in die leuchtende Nacht hinein,
Allein, allein, allein!