KIRSCH, Sarah
Breughel-Bild
Der Himmel schneit sich nackt und grün
Schon häuft sichs besetzt die Erde auf Landsknechtart
Fallen Krähen ein belauben den Baum
Schrein spähn sammeln sich fliegen weiter
Werden grauer im Schnee sind klein fast weiß
Kältevögel wohin geht eure Straße was zieht euch
Ein dampfender Maissilo ein Schlachthaus ein Rapsfeld das Schlachtfeld
Womit wollt ihr euch mästen wie denkt ihr
Ohne Verluste übern Winter zu kommen wartet
Nicht diesen Winter ist es umsonst fliegt
Über die schwarzborstigen Berge: hier fällt nichts ab
Keiner hat mich verlassen
Keiner hat mich verlassen
Keiner ein Haus mir gezeigt
Keiner einen Stein aufgehoben
Erschlagen wollte mich keiner
Alle reden mir zu
Die Nacht streckt ihre Finger aus.
Die Nacht streckt ihre Finger aus
Sie findet mich in meinem Haus
Sie setzt sich unter meinen Tisch
Sie kriecht wird groß sie windet sich
Und der Rauch schwimmt durch den Raum
Wächst zu einem schönen Baum
Den ich leicht zerstören kann –
Ich rauche einen neuen, dann
Zähl ich alle meinen lieben
Freunde an den Fingern ab
Es sind zu viele Finger, die ich hab
Zu wenig Freunde sind geblieben
Streckt die Nacht die Finger aus
Findet sie mich in meinem Haus
Rauch schwimmt durch den leeren Raum
Wächst zu einem Baum
Der war vollbelaubt mit Worten
Worten, die alsbald verdorrten
Schiffchen schwimmen durch die Zweige
Die ich heut nicht mehr besteige
Keiner hat mich verlassen
Keiner hat mich verlassen
Keiner ein Haus mir gezeigt
Keiner einen Stein aufgehoben
Erschlagen wollte mich keine
Alle reden mir zu.
Der Rest des Fadens
Drachensteigen. Spiel
Für grosse Ebenen ohne Baum und Wasser.
Im offenen Himmel
Steigt auf
Der Stern aus Papier, unhaltbar
Ins Licht gerissen, höher, aus allen Augen
Und weiter, weiter
Uns gehört der Rest des Fadens,
und dass wir dich kannten