CRAIGHER DE JACHELUTTA, Jacob Nikolaus



Die junge Nonne


Wie braust durch die Wipfel der heulende Sturm!

Es klirren die Balken, es zittert das Haus!

Es rollet der Donner, es leuchtet der Blitz,

Und finster die Nacht, wie das Grab!


Immerhin, immerhin, so tobt’ es auch jüngst noch in mir!

Es brauste das Leben, wie jetzo der Sturm,

Es bebten die Glieder, wie jetzo das Haus,

Es flammte die Liebe, wie jetzo der Blitz,

Und finster die Brust, wie das Grab.


Nun tobe, du wilder, gewalt’ger Sturm,

Im Herzen ist Friede, im Herzen ist Ruh,

Des Bräutigams harret die liebende Braut,

Gereinigt in prüfender Glut,

Der ewigen Liebe getraut.


Ich harre, mein Heiland, mit sehnendem Blick!

Komm, himmlischer Bräutigam, hole die Braut,

Erlöse die Seele von irdischer Haft.

Horch, friedlich ertönet das Glöcklein vom Turm!

Es lockt mich das süsse Getön

Allmächtig zu ewigen Höh’n.

Alleluia!Wie braust durch die Wipfel der heulende Sturm!



Totengräbers Heimweh


O Menschheit, o Leben! -

Was soll's? o was soll's?!

Grabe aus - scharre zu!

Tag und Nacht keine Ruh! -

Das Treiben, das Drängen -

Wohin? - o wohin? - -

"Ins Grab - tief hinab!"


O Schicksal - o traurige Pflicht

Ich trag's länger nicht! - -

Wann wirst du mir schlagen,

O Stunde der Ruh?!

O Tod! komm und drücke

Die Augen mir zu! - -

Im Leben, da ist's ach! so schwül!

Im Grabe - so friedlich, so kühl!

Doch ach, wer legt mich hinein? -

Ich stehe allein! - so ganz allein!! -


Von allen verlassen

Dem Tod nur verwandt,

Verweil' ich am Rande -

Das Kreuz in der Hand,

Und starre mit sehnendem Blick,

Hinab - ins tiefe Grab! -


O Heimat des Friedens,

Der Seligen Land!

An dich knüpft die Seele

Ein magisches Band. -

Du winkst mir von Ferne,

Du ewiges Licht:

Es schwinden die Sterne -

Das Auge schon bricht! - -

Ich sinke - ich sinke! - Ihr Lieben, -

Ich komm