LINDENBERG, Udo



Cello


Getrampt oder mit ′m Moped

oder schwarz mit der Bahn

immer bin ich dir irgendwie

hinterhergefahren

nein, damals hab' ich kein Konzert von dir versäumt

und nachts konnte ich nicht schlafen

oder wenn, dann hab′ ich von dir geträumt


Du spieltest Cello

in jedem Saal in unserer Gegend

ich sass immer in der ersten Reihe

und fand dich so erregend

Cello

du warst eine Göttin für mich

und manchmal sahst du mich an

und ich dachte "Mann oh Mann"

und dann war ich weider völlig fertig


Ja, ich war ständig da und das hat dich dann überzeugt

wir wollten immer zusammen bleiben

und überhaupt, mit dir, das war so gross

das kann man ja gar nicht beschreiben


Und heute wohnst du irgendwo

und dein Cello steht im Keller

komm, pack das Ding doch nochmal aus

und spiel so schön wie früher


Du spieltest Cello

….



Komet


Ich hör′ die Möwen sing'n am Hafen

Das letzte Lied zum Rausschmiss

Zähl′ schon lang nicht mehr die Jahre

Die ich im dichten Rauch sitz'

Hier war vorher mal 'ne andre Bar

Doch der Schnaps schmeckt noch genauso

Und wenn ich irgendwo zuhause war

Dann immer dort, wo der Applaus tobt


Und wenn ich geh′, dann so, wie ich gekommen bin

Wie ein Komet, der zweimal einschlägt

Vielleicht tut es weh, doch will auf Nummer sicher geh′n

Dass ich für immer leb', lass uns nochmal aufdreh′n


Nehm' aus dem Club dis Glas mit

Konfetti liegt auf den Straßen

Trage mit Stolz die Fahne

Ex′ den allerletzten Schluck

"Wo sind die letzten Tage?"

Frag′ ich den Taxifahrer

Und er fragt mich, wat ick will

Ich will nicht einschlafen

Ich will ein'n Fußabdruck von mir, stärker als die Zeit

Und ich sage dir, kein anderer Fuß passt da noch rein

Also bitte setz mich nicht zuhause ab allein

Sie soll′n seh'n


Ja, wenn ich geh′, dann so, wie ich gekommen bin

Wie ein Komet, der zweimal einschlägt

Lass uns nochmal aufdreh'n (
…..


Durch die Schweren zeiten

Es geht nicht immer geradeaus

Manchmal geht es auch nach unten

Und das wonach du suchst

Hast du noch immer nicht gefunden

Die Jahre ziehen im Flug an dir vorbei

Die Last auf deinen Schultern, schwer wie Blei

Jeden Morgen stehst du auf

Und kippst den Kaffee runter

Deine Träume aufgebraucht

Und du glaubst nicht mehr an Wunder

Mit Vollgas knapp am Glück vorbeigerauscht

Was dich runterzieht

Ey, ich zieh dich wieder rauf


Ich trag dich durch

Die schweren Zeiten

So wie ein Schatten

Werd ich dich begleiten

Ich werd dich begleiten

Denn es ist nie zu spät

Um nochmal durchzustarten

Wo hinter all den schwarzen Wolken

Wieder gute Zeiten warten


Stell die Uhr nochmal auf null

Lass uns neue Lieder singen

So wie zwei Helikopter

Schweben wir über den Dingen

Und was da unten los ist, ist egal

Wir finden einen Weg so wie jedes Mal

Ich trag dich durch

Die schweren Zeiten

So wie ein Schatten

Werd ich dich begleiten

Ich werd dich begleiten

Denn es ist nie zu spät

Um nochmal durchzustarten

Wo hinter all den schwarzen Wolken

Wieder gute Zeiten warten

Wieder geile Zeiten warten

Ey, lass zusammenhalten

Dann kommt die Sonne durch

Wir sind doch Lichtgestalten

Ey, das weißt du doch


Ich trag dich durch

Die schweren Zeiten

So wie ein Schatten

Werd ich dich begleiten

Ich werd dich begleiten

Denn es ist nie zu spät


Um nochmal durchzustarten

Wo hinter all den schwarzen Wolken

Wieder gute Zeiten warten


Wieder geile Zeiten warten

Wieder gute Zeiten warten


Leider nur ein Vakuum


Freitags abends steckt er sich 100 Mark

Und 'ne Zahnbürste ein

Er zieht die schnellen Stiefel an

Das ist ein gutes Gefühl, frei zu sein

Bis Montagmorgen rennt er rum

Zwischendurch kommt er nicht mehr nach Haus

Er sieht sich auf der Szene um

Und nachts probiert er fremde Betten aus


Normalerweise läuft das sehr gut

Doch manchmal gibt es auch 'ne Pleite

Dann wacht er morgens auf

Und Lady Horror liegt an seiner Seite

Ihr Make-up ist verschmiert

Die Sonne scheint ihr brutal ins Gesicht

Und daß ihm so was immer noch passiert

Das liegt am Suff und am dunklen Kneipenlicht


Er geht in die Madman-Discothek

Da soll die große Action sein

Da sind zwar jede Menge Leute

Doch er fühlt sich trotzdem sehr allein

Die Musik ist laut, und die Leute sind stumm

Die hängen da rum, und manche gucken sehr dumm

So als hätten sie in ihren schönen Köpfen

Leider nur ein Vakuum

Leider nur ein Vakuum